Ein aufregendes Jahr ist zu Ende und es ist Zeit, meine 3 persönlichen Highlights zu teilen:
1. Mein Jakobsweg mit über 42 Wandertagen für über 850 Kilometern war zweifelsohne mein Highlight 2022. Eine Zeit freier und ungezwungener Entscheidungen, echter Grenzerfahrung und der Erkenntnis, dass das Leben auch in aussichtslosen Situationen immer eine Lösung bietet – insofern man weitergeht, Augen und Ohren offen hält und nicht aktiv danach sucht.
2. Deutsche Ämter sind wahrlich eine Herausforderung für Existenzgründer und zehren an den finanziellen und nervlichen Reserven. Akribisch werden Fristen für Steuerschuldner eingefordert. Zugunsten der Ämter gibt es jedoch unbegrenzte Flexibilität und so kann eine Unternehmenssteuernummer schon mal 3 Monate in Anspruch nehmen. Meine Highlights waren „die Online-Erfassung der Anträge ist seit mehr als drei Monaten defekt, alle Online-Anträge bleiben daher liegen …“ oder „Es gibt keinen Fehler, denn mir ist kein Fehler bekannt …“. Ist die Steuernummer endlich manuell angelegt, so nimmt die Zustellung des Schriftverkehrs weitere drei Wochen in Anspruch. Dann erst kann die erste Rechnung gestellt werden und der Prozess zur Purchase-Order-Nummer beim Debitor wird initiiert. Addiert man ein Zahlungsziel hinzu, kann sich der erste Zahlungseingang mal eben um 6 Monate verzögern. Also obacht!
3. Insbesondere bei Neugründung besteht ein erhöhtes Risiko zur Scheinselbständigkeit. Wer grundsätzlich eine Haftungsbeschränkung zwischen Firmen- und Privatvermögen wünscht oder das Risiko der Scheinselbständigkeit minimieren möchte, der möge sich die UG ansehen. Wer eine Ein-Personen-Kapitalgesellschaft (UG o. ä.) besitzt, trägt in der Regel kein Risiko einer Scheinselbständigkeit im Außenverhältnis, da Aufträge mit dem Unternehmen, also einer juristischen Person, abgeschlossen werden.