Vorteile agiler Unternehmensführung

Vorteil agiler Unternehmen

Agilität beginnt mit einer inneren Einstellung, die jeder von uns inne hat und diese beginnt mit der Akzeptanz von Unsicherheit. Jeder Radfahrer erinnert sich daran, wie er beim Erlernen des Radfahrens zunächst scheiterte, daraus lernte und die Technik variierte, mit diesen neuen Erkenntnissen seine Fähigkeiten optimierte und irgendwann einfach davon radelte.

Wir haben die Agilität im Beruf sukzessive abtrainiert und müssen sie nur wieder erlernen. Das ist nicht so schwer, nur eine Frage des eigenen Mindsets und der Risikobereitschaft.

Was bringt Agilität in Unternehmen?

Agil geführte Projekte sind dreimal erfolgreicher als Projekte, die nach einem festen Plan (Wasserfall) mit Lasten- und Pflichtenheft geführt werden. Warum? Weil Agile Projekte auf sich ändernde Bedingungen ausgelegt sind und früh in der Zielgruppe getestet und dann am Bedarf weiterentwickelt/transformiert werden.

Agilität bringt Innovation, Erfolg und Marktführerschaft durch schnelleren Fortschritt aufgrund in sich funktionaler Testeinheiten. Die Möglichkeit zu Scheitern und daraus zu lernen, schafft Fortschritt gegenüber langsam planender Unternehmen. Wir lernen früh und erhöhen so die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs erheblich.

Agilität vs. Wasserfall – wann eignet sich Agilität und wann Wasserfall?

AgilitätWasserfall
Die Umwelt ist komplex, das Umfeld verändert sich und ist nicht vorhersehbar. Alle Anforderungen sind bekannt, das Umfeld ist konstant und planbar.
Der Kundenbedarf steht im Vordergrund.Der Prozess/ das System steht im Vordergrund.
Das Projektziel ist variabel und wird von Unternehmensvision abgeleitet.Das Projektziel ist definiert und wird von Prozessanforderungen abgeleitet.
Das Projekt wird in kleine funktionale und testbare Einheiten zerteilt und diese frühstmöglich veröffentlicht. Das Projekt wird vollständig auf Basis bekannter Anforderungen umgesetzt.
Lernprozesse am Kunden(bedarf) führen zu ungeplanten, aber gewünschten Änderungen, um den Nutzen zu maximieren.Ändern sich Rahmenbedingungen oder Anforderungen, muss das Lasten- und Pflichtenheft angepasst werden.
Risikominimierung über Inspect/Adapt-Zyklus und Transparenz (frühe Problemidentifikation, regelmäßiges Kundenfeedback). Risikominimierung über Phasenmodell (spätes Erkennen von Problemen nicht ungewöhnlich).
Das Risiko der Nutzerrelevanz wird minimiert, da Nachfrage und Mehwert früh getestet und unter realen Bedingungen erprobt werden.Das Projektrisiko ist sehr hoch, da der Bedarf des Kunden für die Projektlaufzeit ungewiss und unerforscht bleibt. Es bleibt unklar, ob das Produkt tatsächlich ein relevantes Problem für die Kunden löst.
Leichtgewichtig (Code-zentrisch, minimalistisch, nächste Iteration im Blick)Schwergewichtig (Prozess, Planung, Dokumentation)
Leben von Prinzipien (gemeinschaftliches Handeln, Vertrauen, Selbstverantwortung, kontinuierliche Verbesserung)Einhaltung von Formalien (Prozess, Projektplan, Micro-Management)
KundenorientierungProzessorientierung

Ist Agilität für jedes Unternehmen/ Projekt geeignet?

Kommt darauf an: Agilität ist bei Ungewissheit und unklarem Ergebnis, das an einer klaren Vision ausgerichtet wird, der richtige Weg. Es gibt aber auch Märkte oder Aufgabenstellungen, bei denen alle Rahmenbedingungen vorhersehbar sind und für diese ist das Wasserfallmodell die bessere Option.

AgilitätWasserfall
Komplexe (disruptive) Märkte und Produkte (nicht voraussagbar)Komplizierte Märkte und Produkte (voraussagbar)
Dynamische Anforderungen (iterativ, inkrementell, adaptiv, späte Entscheidung)Statische Anforderungen (linear, sequentiell, festgelegt, frühzeitig)
Kurze Änderungszeiträume (nach Iteration)Lange Änderungszeiträume